Freitag, 3. Januar 2025

2.1.2025: Langeoog: Ein Tag zwischen Strandzauber und Pfand-Bon-Ritualen

Es gibt Tage, da hält Langeoog alles bereit, was das Herz begehrt: endlose Strände, friesische Gastfreundschaft und – natürlich – Feinkost Eckart.

Doch beginnen wir von vorn. Der Morgen begann vielversprechend mit einem Besuch bei Feinkost Eckart, wo mir ein echtes Schauspiel geboten wurde. Ein Rentner – vermutlich Langeooger Legende – schien entschlossen, den Leergutautomaten bis an seine physischen und psychischen Grenzen zu bringen. Flasche für Flasche wurde in den Schlund des Automaten geworfen, fast so andächtig, als würde er sie taufen. Mit jedem Piepsen ein triumphierendes Lächeln und nach exakt 14 Flaschen: der wohlverdiente Pfandbon. Die anschließende Szenerie: das Einlösen des Bons mit der Präzision eines Chirurgen. In diesem Moment wurde mir klar – wahre Helden tragen weder Umhänge noch Eile.

Nach diesem kulturellen Highlight war es Zeit für einen Spaziergang am Strand. Der Wind wehte, der Sand knirschte unter den Füßen, und die Möwen lachten uns aus, wie sie es eben tun. Die Naturidylle wurde nur durch einen Gedanken gestört: „Wenn das Kölnhaus nicht da wäre …“ Was genau an diesem Gebäude so störend war? Keine Ahnung. Vielleicht ist es die bloße Existenz. Aber hey, Langeoog wäre ohne Meckern auch nicht das Gleiche.

Die Rückkehr ins Dorf führte uns direkt zurück zu Eckart – diesmal nicht wegen des Leerguts, sondern wegen der kulinarischen Verlockungen. Brötchen und Fisch standen auf der Tagesordnung, und der Payback-Scanner leuchtete wie ein Stern am friesischen Himmel. 5 Punkte für Brötchen! 5 Punkte für Fisch! Irgendwo da draußen saß der Rentner bestimmt schon und plante seinen nächsten Pfand-Bon-Coup.

Der Tag wurde perfekt durch einen Besuch in „In‘t Doerp“. Ein herrliches Essen, das so gut war, dass ich fast vergessen hätte, wie oft ich über das Kölnhaus gemeckert hatte. Danach ein Absacker im „Dwarslooper“. Die Kneipe ist, wie Langeoog selbst: ein bisschen schrullig, herrlich authentisch und so gemütlich, dass man den Absacker einfach in einen „Absacker-Spezial“ umwandeln muss – der dauert nämlich zwei Stunden länger.

Langeoog an einem Januartag: ein kleines Universum aus Strand, Dorf und Rentner-Anekdoten. Mögen wir alle eines Tages die Ruhe und Geduld finden, Flaschen einzeln in den Automaten zu werfen und dabei das Leben zu genießen – Flasche für Flasche, Pieps für Pieps.

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