Der Tag begann wie ein typischer Montagmorgen eben so beginnt: viel zu früh, viel zu dunkel und mit der unheilvollen Ahnung, dass die Autobahn gleich mein persönlicher Feind wird. Um sieben Uhr stand ich also auf, während draußen noch die Nacht so tat, als wolle sie gar nicht gehen. Vor der Abfahrt gönnte ich mir noch eine schnelle Runde Munzee – immerhin wartete bei uns ein „Bouncing Garden“. Wer kann da schon widerstehen? Es fühlte sich fast so an, als hätte der Montag kurz Humor bewiesen, bevor er mir dann mit drei Stunden Autobahnstau und Blechlawine gnadenlos den Spaß wieder nahm.
Im Büro in Grevenmacher angekommen, richtete ich mich erstmal ein wie ein Campingurlauber, der sein Zelt aufschlägt – nur ohne Lagerfeuer, dafür mit Bildschirmflimmern. Mittags gab es dann die verdiente Belohnung: chinesisches Essen, bestellt und inhaliert wie der erste warme Sonnenstrahl nach einem Winter. Mit vollem Bauch konnte ich mich immerhin motivieren, den Nachmittag in Produktivität zu ertränken – eine To-do-Liste nach der anderen verschwand, und ich fühlte mich fast wie ein Büro-Superheld ohne Cape.
Halb sechs war Schluss mit Zahlen, Mails und Terminen, und ich machte mich auf den Weg ins Hotel. Natürlich nicht ohne noch schnell zu tanken und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen – wer weiß schon, wann der nächste Notfall nach Schokolade oder Wasser ruft. Im Hotel dann das übliche Ritual: Koffer auspacken, kurz seufzen, dass man die nächste Nacht nicht im eigenen Bett schläft, und ab in den Fitnessbereich. Eine Stunde auf dem Fahrrad – so viel habe ich sonst nur im Sommerurlaub in drei Tagen zusammengebracht. Mit rotem Kopf und schweißgetränktem Ehrgeiz stolperte ich danach zurück ins Zimmer.
Zum Abendbrot gab’s Salat – immerhin knackig und gesund, auch wenn mein Magen dabei leise „Pizza“ flüsterte. Danach noch ein bisschen PC-Arbeit, so als könne man den Tag nicht einfach entspannt beenden, sondern müsse ihn unbedingt mit ein paar letzten Klicks würzen. Und während draußen die Nacht wieder die Oberhand gewann, beschloss ich: Montagsanreisen sind eine brillante Idee – allerdings nur für Menschen mit einem Faible für Staus, Geduldsspiele und Autobahnromantik.
Montag, 22. September 2025
22.9.2025: Montagmorgen-Misere mit Bouncing-Bonus
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