Der Tag begann unchristlich früh: um 6:30 Uhr raus aus dem Bett, noch bevor der Wecker richtig beleidigt gucken konnte. Der Grund: ein Einsatz der besonderen Art. Ab nach Bonn, meinen Vater im Altersheim abholen und gemeinsam zur Uniklinik schleppen – pardon – begleiten.
Dort dann die große Tour de Diagnose: Kardiologie, HNO und wahrscheinlich noch ein, zwei Fachbereiche, die man beim Menschen eigentlich gar nicht einzeln betrachten sollte. Leider hatte der linke Arzt keine Ahnung, was der rechte gerade untersucht hatte, und umgekehrt. Kommunikation: Note ausreichend minus. Aber immerhin: gegen 14:15 Uhr waren wir wieder im Altersheim, mein Vater einigermaßen entspannt – ich leicht reif fürs Sauerstoffzelt.
Direkt danach ging’s zurück nach Hause. Erster Akt: Kaffee. Großer Becher. Sehr groß.
Kaum war die Koffeindepot wieder aufgefüllt, stand schon der nächste Programmpunkt an: ab nach Düsseldorf. Um halb sechs ging’s los, und ich traf mich mit einem alten Kollegen auf ein paar alkoholfreie Weißbiere (drei, um genau zu sein – echte Rentner zählen ehrlich) und einen rustikalen Salat. Gespräche über alte Zeiten, neue Sorgen und das ewige Thema: „Weißt du noch...?“
Jetzt sitze ich im Bus auf dem Heimweg – pünktlich! – und bestaune die freie Autobahn wie ein kleines Wunder. Keine Staus, kein Hupkonzert, einfach nur rollen. Wenn das kein würdiger Abschluss für so einen Tag ist, weiß ich auch nicht.
Rentnerregel Nr. 10: Wer morgens im Krankenhaus Geduld beweist, darf abends dreimal Weißbier ohne schlechtes Gewissen trinken. Und morgen? Vielleicht einfach mal ausschlafen. Vielleicht.
Montag, 28. April 2025
28.4.2025: Von Klinikmarathon bis Kneipenidylle – ein Montag wie im Lehrbuch
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